Montag, 15. Oktober 2012

Vergnügungsparks in Korea/Japan

Sonnenbrillenanprobe im Hello Kitty Store
Vergnügungsparks haben in Korea Hochkonjunktur und deshalb ist es auch "ein Muss" mindestens in einem dieser Parks gewesen zu sein.
Den ersten Kontakt mit den zugegebenermaßen auf den ersten Blick den deutschen Parks sehr ähnlichen Vergnügungsparks hatten wir in GyeongJu, einem Ort in der nähe von Pohang. Der gleichnamige Park (GyeongJu World) kostete uns 10.000 Won Eintritt (ca. 7 Euro), was uns natürlich schon mal positiv überrascht hat, da diese Anlagen ja sonst sehr teuer sind. Nachdem wir die erste Schlange des Tages - am Ticketschalter - überstanden hatten, ging es los ins Vergnügen. Begrüsst wurden wir von einem Hello Kitty Shop, der in einem leuchtenden Pink erstrahlte und von der Sonnenbrille bis zum Seifenspender jedes Produkt mit Kätzchen führte. 


Freefall Tower
 Einen Plan mit einer Übersicht über den Park mit seinen Attraktionen sucht man hier übrigens vergebens, deshalb sind wir recht planlos in Kleingruppen von sechs Personen losgezogen. Das Erste was einem in koreanischen Vergnügungsparks auffällt, sind die Massen an Menschen, die sich an den Eingängen der Attraktionen aufreihen. Die beliebtesten Fahrgeschäfte, meist Achterbahnen, haben da schon gerne mal eine Schlange mit mindestens drei Stunden Wartezeit. Das Problem: Es gibt wirklich Leute (Koreaner), die sich da auch noch geduldig anstellen, sodass die Schlange immer länger und länger wird. Nach längerem Suchen haben wir dann eine Schlange gefunden, die nur nach ca. einer halben Stunde Wartezeit aussah: sie gehörte zum Freefalltower. Nach einer schönen Aussicht über den Vergnügungspark und einer rasanten Abfahrt, trauten wir uns dann an eine etwas längere Schlange für die Wildwasserbahn ran (2,5 Stunden). 


 









Viel interessanter als Attraktionen zu fahren ist jedoch das Beobachten der anderen Besucher des Parks. Das Beste sind die koreanischen Pärchen: In Deutschland eher verpöhnt, stehen koreanische Paare sehr darauf ihre innere Verbundenheit auch nach außen zur Schau zur stellen. Ein "echtes" Paar braucht schon ein aufeinander abgestimmtes Outfit, dass aus gleichen Oberteilen, Hosen und auch Accessoires besteht. Der wichtigste Bestandteil eines hippen Pärchenoutfits ist jedoch die aufeinander abgestimmte Kopfbedeckung: Haarreifen mit Tierohren (wahlweise Maus, Katze, Tiger oder Frosch) oder auch bunte Schleifen (bevorzugt pink). Einige werden sich jetzt fragen, ob die Männer hier wirklich so etwas tragen und die Antwort ist JA. 
Die "Ohrengruppe"
Der erste Eindruck von koreanischen Vergnügungsparks hat sich dann später in Seoul in der sogenannten Lotte World bestätigt. Lotte ist ein riesiges koreanisches Familienunternehmen, die alles produzieren was man sich nur vorstellen kann. Von der Produktion von Schokoriegeln über riesige Kaufhäuser bis hin zu Hotels betreibt dieses Unternehmen einfach alles was man sich nur vorstellen kann. Deshalb darf natürlich auch ein Vergnügungspark - Lotte World - in dem Unternehmensportfolio nicht fehlen. Der erste Blick auf das Logo des Parks zeigt schon ein paar "Parallelen" zu dem amerikanischen Pendent Disneyland. Bei näherem Hinsehen stellt man dann fest, dass die Koreaner das typische Disneyschloss Logo herangezogen haben und den Schriftzug "Disneyland" einfach mit "Lotte World" ersetzt haben.
Am Ticketschalter wurde uns (Sebastian und Zarah) dann auch bewusst, warum so viele Pärchen in Korea Vergnügungsparks besuchen. Nachdem wir vergeblich nach einem Studentenrabatt für den Eintritt gefragt haben (wir wurden sogar ein wenig belächelt), fragte uns der freundliche Koreaner in rosa-blau-gestreifter Uniform, ob wir nicht ein Pärchen seien. Erstaunlich, dass er das erkannt hat, obwohl wir doch an diesem Tag auf das abgestimmten Pärchenoutfit verzichtet haben. Nachdem wir seine Frage mit "Ja" beantwortet hatten, wurden wir stolze Besitzer einer "Pärcheneintrittskarte", die einem ca. einen Rabatt von 50% gewährt. Auch wenn Lotte World deutlich aufwändiger und detailverliebter konzipiert wurde als GyeongJu World und einige Attraktionen mehr bietet, ist doch das Erste was auffällt wieder die langen Schlangen. Nach 80 Minuten Wartezeit konnten wir dann endlich unsere erste Achterbahn fahren und danach noch diverse andere Attraktionen. Generell haben wir den Altersdurchschnitt deutlich angehoben, hatten aber trotzdem eine Menge Spaß. Ein besonderes Vergnügen war der Besuch eines Gesisterhauses, bei dem wir vorher vorsorglich vorgewarnt wurden die Geister bitte nicht zu schlagen oder zu treten. Nach Betreten des Hauses machte die Warnung dann auch durchaus Sinn, da ein koreanisches Pärchen so panisch durch dieses Haus lief und dabei die Geister (Schauspieler) durchaus auf der Hut sein mussten.
Der Innenbereich von Lotte World
Wenn ihr also jemals einen koreanischen Vergnügungspark besuchen möchtet solltet ihr euch folgende Tipps zu Herzen nehmen: Pärchen bitte immer in gleicher Kleidung, Kopfbedeckungen wie Ohren und Schleifen sind ein MUSS und bitte ganz viel Geduld mitbringen!

Der Außenbereich von Lotte World

Nur um euch einen  Vergleich zwischen Lotte World und Disney Land zu ermöglichen bin ich (Eva) zur gleichen Zeit nach Japan geflogen und ins Disney Land Tokyo gegangen. Die Ähnlichkeit ist wirklich verblüffend und entspricht ganz dem koreanischen Motto "Finde etwas, was bereits erfolgreich ist, kopiere es und mach es besser!". 
 
Das Original
Ich habe mir übrigens sehr viel Mühe gegeben sämtliche Attraktionen zu testen. Allerdings waren hier die Parallelen zu Korea entsetzlich auffällig. Obwohl wir an einem Dienstag gegangen sind, war Disneyland völlig überfüllt und wir mussten oft stundenlang an den Attraktionen anstehen.

Die Parade - ein Muss für jeden Disney Besuch







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