Samstag, 1. Dezember 2012

Cooking Nanta


Cooking Nanta ist eine sehr berühmte Show hier in Korea, auf die die Koreaner auch sehr stolz sind, da es die erfolgreichste Show in dieser Form überhaupt ist. Anschauen kann man sich das Spektakel in Seoul in einem der zahlreichen Theater, die dieses "Musical" seit 15 Jahren zeigen. Die Hintergrundgeschichte ist recht simpel: Die Geschichte spielt in einer Restaurantküche, in der vier Köche versuchen ein opulentes Mahl für eine Hochzeitsgesellschaft herzurichten. Dabei nutzen sie alle möglichen Gegenstände (Messer, Töpfe, Schüsseln, Stäbchen usw.) um "Musik" zu machen. (Auch hier lassen sich gewisse Parallelen zu anderen Shows ziehen - wir haben ja bereits berichtet, dass die Koreaner gerne mal westliche Dinge kopieren - Blue Man Group oder Stomp). Ein Highlight war, dass auch das Publikum mal auf die Bühne gebeten wird und NATÜRLICH wurden zwei unserer Jungs (der riesige Amerikaner und der blonde Österreicher) hierfür ausgewählt. Vor der Show hätte natürlich keiner geahnt, dass Mike mit einer Koreanerin verheiratet wird und Alexander zum Küchenchef ernannt wird. Alles in allem war die Show sehr amüsant und glücklicherweise wurde auch nicht wirklich geredet, sodass wir alles verstehen konnten: mal wieder ein schöner Tag in Seoul!
 

Ein Tag in Gyeongju

Wenn wir nicht gerade in Seoul oder an der Uni fleißig sind, das geschieht tatsächlich ab und zu mal (es gab schon erhebliche Zweifel), schauen wir uns gerne die Umgebung rund um Pohang ein wenig näher an. Unser Ausflug nach Gyeongju wurde von der Uni organisiert und wir wurden ganz nach koreanischer Manier mit einem reichverzierten Reisebus zu diversen Ausflugszielen gekarrt und wie Vieh nach jeder Station wieder in den Bus getrieben. Schön war der Ausflug trotzdem.


Yangdong Village
Unseren ersten Stop haben wir in einem traditionellen koreanischen Dorf mit dem Namen Yangdong Village gemacht. Nachdem wir uns in einem Museum anschauen konnten, wie das Dorf, dass sich direkt hinter dem Museum befindet, aussieht und welche Art von Gebäuden wir dort vorfinden werden, wurden wir in die reale Welt nach draußen entlassen. Abgesehen von den typischen alten koreanischen Hütten und der staubigen ungeplasterten Straße, war das Dorf jedoch nicht so traditionell wie wir uns das vorgestellt hatten. In einer Hütte durften wir alle Platz nehmen und eigenständig eine typische koreanische Süßigkeit selbst herstellen: eine Art koreanisches Toffee. Für die Herstellung der "Köstlichkeit" musste man sich in Zweierteams zusammenfinden und wir bekamen eine braune klebrige Masse, bestehend aus Reis und Gerste, in die Hand gedrückt und mussten sie dann zu zweit "bearbeiten". Hierzu zieht man die Masse in die Länge zu einer langen Wurst (Teammitglieder halten jeweils ein Ende) und dann muss man mit akrobatischer Vorsicht die Wurst drehen und hierbei wieder zusammenlegen. Mir ist bewusst, dass keiner verstanden hat, wie das funktioniert, das haben wir bis heute auch noch nicht. Bester Beweis ist Eva, die sich mit solchen Eifer auf die klebrige Masse gestürzt hat, dass sie Brandblasen an beiden Händen erlitten hat, mit denen sie bis heute noch zu kämpfen hat. Ich denke die Bilder sprechen für sich. Ziel ist es den Toffee so lange in erwähnter Form zu bearbeiten, bis aus der braunen Masse, weiße Würste geworden sind. Fazit: Viel Leid für einen gewöhnungsbedürftigen Geschmack und steinharte Plombenzieher...

Toffeeproduktion 1
Toffeeproduktion 2


 Nach der mehr oder weniger erfolgreichen Süßigkeitenproduktion haben wir dann mal wieder ein traditionelles koreanischen Mittagessen zu uns genommen, was für Eva leider zur unlösbaren Aufgabe wurde, da sie mit ihren verletzten Händen keinen Löffel, geschweige denn Stäbchen halten konnte. 

Evas Brandblasen

Lunch





  













Frisch gestärkt ging es wieder ab in den Bus und zu einem buddhistischen Tempel in der Nähe. Von unserem sehr gut englisch sprechenendem Guide wurden wir durch die Tempelanlage geführt, in der gerade ein besonderes Fest stattfand. Der Witz: Auf der Bühne spielte eine koreanische Raggaeband. Zum einem hat es uns amüsiert, Koreaner mit Rastazöpfen zu sehen, zum anderen war es sehr lustig buddhistische Mönche im Raggaebeat mitwippen zu sehen.



Zwei der vier Wächter
 Wenn man den Tempel betritt muss man durch mehrere Tore schreiten um letzlich in die richtigen Tempelanlage an sich zugelangen. Ein Tor wurde von vier Wächtern bewacht, die jeweils die vier Himmelsrichtungen repräsentieren. Diese Wächter schützen den Tempel vor Geistern aus jeder Richtung. Das nächste Tor ist für normale Touristen wie uns leider nicht zugänglich und kann nur aus der Ferne bewundert werden, da muss man schon ein wichtiger Politiker oder eine andere Persönlichkeit des öffentlichen Interesses sein um die Treppen zu erklimmen und durch das Haupttor zu schreiten. 


Treppen zum Haupttor


Tempelanlage


















Ein Brauch der Koreaner in Tempeln ist es außerdem Steine übereinander zu stapeln. Die Steinhaufen sehen ganz nett aus, interessant ist jedoch der Hintergrund dieses Rituals, der auch wieder einiges über die Persönlichkeit des Stapelnden verrät. Jeder Stein steht nämlich für einen Wunsch, den diese Person hat: Manche Leute scheinen nie genug zu bekommen... 






Nette Aussicht
Da dieses Programm für einen Ausflug natürlich lächerlich wäre, ging es dann noch zu einem weiteren Tempel, ebenfalls buddhistisch, auf einen hohen "Berg" hinauf. (Koreaner neigen generell gerne dazu jeden Hügel als hohen Berg zu bezeichnen.) Von dem größeren Hügel hatte man eine tolle Aussicht und konnte bis zum Meer schauen und wir alle haben den Anblick sehr genossen.


Falls manche jetzt denken, das war doch schon ein ganz gutes Programm für einen Tag, der hat nicht mit den Koreanern gerechnet. Nach der kleinen Wanderung zu dem Tempel am Berg ging es dann mit dem Bus wieder runter ins Tal um einen alten koreanischen Töpfermeister in seiner Werkstatt zu besuchen. Er hat uns dann vorgeführt, dass er den Meistertitel wirklich verdient hat und innerhalb von fünf Minuten aus einem einfachen Klumpen Ton eine wunderschöne Vase gezaubert.


Der Meister höchstpersönlich


Fertige Werke

Samstag, 3. November 2012

POSTECH University

Unser Leben an der Uni ist schwer zu beschreiben ohne nicht ausführlich auf die koreanische Kultur einzugehen. Da viele von euch dennoch neugierig sind, dachten wir, dass es das beste wäre, die Universität für sich selbst sprechen zu lassen.
An einem der Eingänge zu POSTECH steht ein großes elektronisches Banner, auf dem in einminütigen Abständen wichtige Mitteilungen der  Universität erscheinen.


Diese Mitteilung ist besonders relevant, da vor ein paar Wochen das Chemielabor abgebrannt ist. Übrigens eine sehr interessante Story, denn obwohl gifitge Gase in der Luft lagen, der Brand nicht löschbar war und eine Explosion im Laufe des Tages sehr wahrscheinlich, wurde die Uni nicht evakuiert und der Unterricht fand wie gewohnt statt. Nur dank unseres Englischlehrers (ein Kanadier), der sich unheimlich über die Verantwortungslosigkeit der Uni (nur nicht das Gesicht verlieren) aufgeregt hat, haben wir überhaupt erfahren, wie ernst die Lage war. Ein koreanischer Mitschüler hat dann noch versucht zu beschwichtigen und erwähnt, dass die Feuerwehr bereits seit dem Ausbruch des Brands um 4 Uhr morgens mit Wasser löscht. Ein Chemielabor mit Wasser löschen? Das hat unseren Lehrer nur noch mehr auf die Palme gebracht. Er bat uns vorsichtig zu sein und den Tag möglichst weit vom Chemielabor zu verbringen. Zum Glück ist jedoch nichts schlimmes passiert. Später haben wir erfahren, dass der Brand, der Schäden in Milliardenhöhe zur Folge hatte, wahrscheinlich durch einen Kabelbrand verursacht wurde. Wir hielten das zunächst für eine armselige Coverstory, Freunde die in anderen Labors der Uni arbeiten, bestätigten jedoch die hohe Wahrscheinlichkeit eines Kabelbrands. Denn in jedem Raum gibt es eine Steckdose. Strom aus dieser Steckdose wird über mehrere ineinander gesteckte Mehrfachsteckdosen an sämtliche Geräte in diesem Raum weitergeleitet. Es muss wohl sehr abenteuerlich aussehen. Und da im Winter grundsätzlich mehr Strom verbraucht wird als im Sommer, meint die Uni uns mit hilfreichen Tips diesbezüglich auszustatten, damit nicht das nächste Labor auch noch in Flammen aufgeht. Dankeschön.

Diese Nachricht läuft bereits seit unserer Ankunft hier in der Dauerschleife und wir wissen auch warum. Die meisten Todesfälle in Korea geschehen durch Autounfälle. Die Koreaner fahren wie die Verrückten und Bus- und Taxifahrer stellen hierbei leider keine Ausnahmen dar. Wer im Bus Pech hat und keinen der viel zu wenigen Sitzplätze ergattert leidet die ganze Busfahrt über am Fahrstil des Busfahrers. Man wird nach vorne und hinten geschleudert, nach links und nach rechts, und kommt nach am Zielort mit einigen blauen Flecken mehr an. Die Taxisfahrt sollte also viel entspannter sein, denn schließlich hat man hier auf jeden Fall einen Sitzplatz und man kann sich anschnallen. Leider funktionieren in manchen Taxis die Sitzgurte allerdings nicht und Koreaner legen offensichtlich auch keinen gesteigerten Wert auf diese Sicherheitsmaßnahme. Dass der Taxifahrer, um schneller an sein Ziel zu kommen, allerdings gerne mal auf der falschen Spur fährt, in die Gegenrichtung, über rote Ampeln, oder mit über 130 kmh und zitternden Händen durch die Nacht düst, wird hingegen sehr gerne gesehen. Denn schließlich kostet jede Minute Geld. Also liebe Koreaner, bitte denkt wenigstens an die Sicherheitsgurte!


Klingt doch sehr verantwortungsbewusst, oder? Leider sind das nur leere Worte. Die Türen hier haben keinerlei Abdichtung gegen den kalten Winterwind und im Sommer liefen die Klimaanlagen auf Hochtouren, so dass wir regelmäßig Halsschmerzen und Erkältungen hatten, dabei reicht es doch einfach das Fenster aufzumachen. Aber die Koreaner nehmen das Energieproblem sehr ernst. Die Heizkörper (wohl bemerkt gibt es hier keine Heizungen, sondern nur diese Stromfresser) werden erst Abends ab halb neun aktiviert. Den Tag über sitzt man also in mehreren Schichten eingewickelt am Schreibtisch und versucht sich mit Tee warmzuhalten. Dafür hat man es nachts dann so kuschelig warm, dass man mit offenem Fenster schlafen kann/muss. Sehr klever. Zum Glück kommen wir Ende Dezember wieder zurück nach Deutschland. Einen richtigen Winter möchten wir hier nämlich nicht erleben.


Koreaner sind leidenschaftliche Raucher. Um ein gutes Image zu gewährleisten, ist rauchen auf dem gesamten Campus allerdings untersagt und wir haben hier auch noch nie jemanden rauchen sehen. Offensichtlich wird es sehr streng bestraft. Koreaner - Könige des Gruppenzwangs (im negativen und positiven Sinne)!


Zum Abschluss noch einige inspirierende Bilder. Wir denken, sie sprechen für sich.

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Tokyo

Chuseok ist einer der wichtigsten koreanischen Feiertag und kann inhaltlich mit dem Erntedankfest gleichgesetzt werden. Das besonders schöne an diesem Feiertag ist jedoch, dass es gleich mehrere Tage frei gibt und so habe ich die Zeit genutzt und bin von Freitag bis Mittwoch mit vier Jungs nach Tokyo geflogen (Zarah hat das Wochenende mit Sebastian in Seoul verbracht).
Am Freitag hat uns mein Freund Kento vom Flughafen abgeholt und uns Narita und seinen berühmten Tempel gezeigt. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich ihn mal wieder gesehen habe und wir haben uns vor allem sofort auf das japanische Essen gestürzt. Es gab den besten Ramen meines Lebens. Zumindest kam es mir so vor, aber kann auch gut daran liegen, dass das koreanische Essen einfach überhaupt nicht meinem Geschmack entspricht. Abends sind wir dann nach Tokyo reingefahren, haben Sushi gegessen, uns die Gegend um Asakusa angeschaut und sind früh ins Bett gegangen.










Am Samstag Vormittag habe ich mich mit einer anderen Freundin, Remi, getroffen und wir haben lecker Kaffee und Kuchen geschlemmert und über die guten alten Zeiten gesprochen (Mensch, bin ich alt geworden :P). Danach habe ich die Jungs aus dem Hostel abgeholt und wir sind nach Shibuya gefahren. Dort haben wir uns in die Menschenmassen Tokyos gestürzt und die Kaufhäuser gestürmt, bis wir uns schließlich bis zum Meiji-Tempel durchgeschlagen haben. Endlich konnten wir dem lauten Geklimper und der Dauerbeschallung Tokyos für einen kurzen Moment entfliehen und haben uns kurz darauf in die engen Straßen Harajukus gestürzt und Japaner in lustigen Anime-Kostümen beobachtet. Später haben wir uns dann einen typischen japanischen Partyabend gegönnt. Mit Izakaya und Karaoke.










Sonntag haben wir uns endlich mit Mariko getroffen und ich war nicht mehr das einzige Mädchen in der Gruppe. Glaubt mir, reisen mit Jungs ist einfach nur anstrengend. Ich kenne Mariko noch aus Göttingen, da wir zusammen Tennis gespielt haben. Sie ist Halbjapanerin und verbringt momentan ein Auslandsjahr in Tokyo. Mit Mariko sind wir dann im Zentrum Tokyos zum Kaiserpalast gegangen. Allerdings konnten wir keine Führung mehr buchen und deswegen nicht hinein. Dafür sind wir dann nach Ginza weitergeschlendert und haben das 7-stöckige Abercombie & Fitch besucht, sehr zur Freude der Jungs. Abends gings dann nach Shinjuku und wieder ins Izakaya. Izakayas sind japanische Restaurants in denen es viele kleine Gerichte gibt, die man sich normalerweise in einer Gruppe teilt. Daher sind Izakayas zwar oft sehr teuer, aber das Essen ist einfach unglaublich lecker und vielfältig.

Der Bahnhof von Tokyo
Der Kaiserpalast von außen










Am Montag haben wir zuerst das Hostel gewechselt. Die ersten drei Nächte haben wir nämlich in einem möglichst preiswerten Hostel geschlafen, während wir uns die letzten zwei Nächte ein edles Ryokan im traditionellen Stil mit japanischem Bad und sämtlichen Schnickschnack geleistet haben.
... und von innen
Ryokan von außen...













Daher sind wir den Tag etwas ruhiger angegangen und haben uns den neu erbauten Sky Tree angesehen. Der Sky Tree ist ein 450m hoher Turm mit zwei Aussichtsplattformen und wie alle Attraktionen in Tokyo sehr teuer und sehr gut besucht. Denn obwohl wir um halb drei da waren, haben wir erst Tickets für halb sieben bekommen. Der Ausblick lohnt sich allerdings wirklich. So hoch kommt man nirgendwo anders und trotzdem kann man den Stadtrand Tokyos immer noch nicht sehen. Erst hier wird einem bewusst, wie riesig Tokyo tatsächlich ist. Nach dem Skytree sind wir dann mit der Monorail in die Tokyobay gefahren und haben uns die Rainbowbridge, den Tokyo Tower und die Freiheitsstatur angeguckt.

Ausblick vom Skytree



 Unseren letzten Tag in Tokyo wollte ich unbedingt im Disneyland verbringen. Die Jungs haben sich zwar anfänglichst sehr dagegen gewehrt, aber letztendlich doch eingewilligt. Wir sind extra an einem Wochentag ins Disneyland gegangen, da es am Wochenende wohl kaum auszuhalten ist. Allerdings war es auch an einem Dienstag Vormittag völlig überfüllt und man musste über eine Stunde an den Attraktionen anstehen. Aber das kannte ich ja schon aus Korea und man gewöhnt sich schließlich an alles.
Raibowbridge und Tokyo Tower
Unseren letzten Abend haben wir dann in Shibuya in einer Karaokebar bis fünf Uhr morgens verbracht. In Tokyo, wie auch in Seoul, fahren die Ubahnen nur bis Mitternacht. Wenn man länger als Mitternacht unterwegs sein möchte, muss man also bis zur ersten Ubahn um 5 Uhr durchfeiern, bzw. durchsingen, denn im Gegensatz zu Seoul kann man sich in Tokyo das Taxi nach Hause nicht leisten.
Auf jeden Fall sind wir dann sehr übernächtigt am Mittwoch in den Flieger zurück nach Busan gestiegen.

Sonntag, 21. Oktober 2012

Bogyeongsa, Naeyeonsan, and the 12 Waterfalls

Korea ist nicht gerade Heimat vieler Berge, aber das sehen die Koreaner leider nicht ganz ein. Jeder kleine Hügel wird hier sofort als riesiger Berg dargestellt und "Hiking" ist die Lieblingssportart der Koreaner. Also wollten wir es uns auch nicht nehmen lassen und den Berg "Naeyeonsan" besteigen. Er ist sehr berühmt für den am Fuße liegenden Tempeln "Bogyeongsa" und seine 12 Wasserfälle.
Der Berg und seine Sehenswürdigkeiten ist eine gute Stunde Busfahrt von Pohang entfernt und zählt daher zu den Attraktionen, die Pohang zu bieten hat. 
Der Tempel ist allerdings nichts besonderes und hat uns nicht sonderlich beeindruckt, daher haben wir uns sogleich daran gemacht, den Berg zu besteigen. Auf der Homepage der Stadt Pohang steht, dass die Routen sehr gut ausgebaut sind und der Berg daher auch für Kinder und ältere Menschen erklimmbar ist. Die ersten hundert Meter mag das auch stimmen, aber danach hatten die Koreaner wohl keine Lust mehr die Routen weiter auszubauen und es ging über Stock und Stein. Daher war die "Besteigung" des "monströsen" Berges trotz fehlender Höhenmeter doch ein sehr lustiges Abenteuer und wir kamen ganz schön ins Schwitzen.
Auch die Wasserfälle klangen in der Beschreibung etwas pompöser als sie in Wirklichkeit waren. Jedes kleine Bächlein, wurde als reissender Fluss beschrieben und dementsprechend vielen auch die meisten Wasserfälle aus. Einer allerdings (Wasserfall Nr. 7) wurde seiner Beschreibung sehr gerecht und allein um ihn zu sehen hat sich der Ausflug auf jeden Fall gelohnt. Leider haben wir es wegen der einbrechenden Dunkelheit nicht geschafft alle Wasserfälle zu sehen, daher werden wir den Trip wohl noch einmal wiederholen müssen, um einen Gesamteindruck von Naeyeonsan zu bekommen (vielleicht im Dezember, wenn Peke uns besuchen kommt).
Völlig ausgehungert haben wir im Dorf am Fuß des Berges in einem kleinen Restaurant bei einer netten alten Dame (es waren insgesamt glaube ich drei nette alte Damen) mit Essen vollgestopft und sind dann mit dem letzten Bus wieder nach Hause gefahren.



Zum Abschluss, möchten wir euch das koreanische Stärkungsgetränk zur Erweckung aller Lebensgeister vorstellen. Wir haben das Foto unser Koreanischlehrerin gezeigt und gefragt wofür das Getränkt gedacht ist und sie antwortete mit einem leichten Grinsen "um müde Geister wieder wach zu machen und damit man (morgens) besser aufstehen kann." Aha!

Anapji und traditionelles koreanisches Essen


Wir wurden jetzt schon mehrfach angesprochen, dass wir  unseren journalistischen Pflichten nicht genügend nachkommen. Leider stimmt das und wir haben noch ein paar Ausflüge/ Eindrücke, die wir euch auf keinen Fall vorenthalten wollen.



Anapji
 An den Wochenenden versuchen wir nicht, im doch recht öden Pohang, zu versauern, sondern uns das Land und die Leute ein wenig näher zu bringen. Wie geht das besser als mit ein paar Ausflügen in die Umgebung zu beliebten Kulturstätten der Koreaner? Eine dieser Stätten ist Anapji, ein künstlich angelegter See/Teich, der sich im Gyeongju National Park befindet. Früher war dieser See Teil eines Palastkomplexes und wurde als Freizeit- und Rückzugsort der Könige genutzt. Besonders schön sind der See und die dazugehörigen Gebäude bei Nacht anzusehen, da alles in bunten Lichtern erstrahlt. Viele Paare besuchen diesen Ort um vor ihrer Hochzeit Fotos von sich machen zu lassen. Wie in allen touristischen Punkten in Korea schieben sich auch hier Horden an Koreanern durch die engen Wege um den See, aber trotzdem ist Anapji ein sehr schöner, sehenswerter Ort.




Wie es sich gehört, darf vor der Besichtigung eines solchen Ortes auch ein traditionelles, korenisches Abendessen nicht fehlen. Ganz traditionell bekommt man als größere Gruppe seine eigene kleine Hütte, in der man dann - wie sollte es auch anders sein- auf dem Boden Platz nehmen kann. Es werden unzählbare Schüsseln und Platten auf den Tisch gestellt und jeder kann sich an der Vielfalt der Speisen bedienen. Die verschiedenen Schalen sehen oft sehr vielfältig aus, allerdings ähneln sie sich im Geschmack schon sehr: Kimchi, Reis, Fisch, Fleisch, Algen und eine ganz bestimmte Art von Soße aus fermentierten Bohnen, was dem ganzen einen leicht "gammeligen" Geschmack verleiht. Traditionelles koreanisches Essen ist deshalb nicht unbedingt das Beste was man in Korea kriegen kann (aus unserer Sicht).